Gelesen, gesehen, gekauft: September 2015

by - Oktober 03, 2015

Gelesen


Ich habe es endlich geschafft! David Mitchells Roman The Bone Clocks liegt im "Gelesen"-Stapel. Dank Goodreads weiß ich auch, das ich an dem Buch über vier Monate gelesen habe. Sicher, der Roman hat fast 600 Seiten, außerdem wiegt die gebundene Version gefühlt eine Tonne, so dass ich hauptsächlich daheim lesetechnisch voran gekommen bin - und nicht beispielsweise im Zug.

Dennoch liegen hier nicht die einzigen Gründe für mein langsames Fortschreiten im neuesten Werk des Lieblingsautors. Natürlich erzählt Mitchell das, was er erzählt, brilliant, ein weiteres Mal gibt es kleine Anspielungen auf seine anderen Romane (und wer wie ich meint, dass eine Geschichte, die in der 80er Jahren beginnt und in den 2040ern endet, wenig Ansatzpunkte bietet, auf The Thousand Autumns of Jacob de Zoet, das im Japan des 18. Jahrhunderts spielt, zu verweisen, wird eines besseren belehrt. Erzähltechnisch kein Problem).

Ähnlich wie in vielen von Mitchells anderen Romanen wird aus unterschiedlichen Perspektiven und über einen langen Zeitraum erzählt, wobei die Relevanz mancher Handlungselemente sich, wie ebenfalls häufig bei ihm, erst nach und nach erschließt. Hier liegt aber auch mein Problem: So langsam wie in The Bone Clocks ging das sonst nicht. Erst nach gefühlt sieben Achteln des Romans erfährt der Leser, welche mysteriösen Mächte warum miteinander Krieg führen, dann kommt auch schon die alles entscheidende Schlacht, danach dümpelt die Geschichte noch ein bisschen vor sich hin.

Lesenswert ist der Roman allemal und bietet unter anderem in den letzten Kapiteln eine realistische, dystopische Zukunftsperspektive, nur ist er eben nicht Mitchells bestes Buch. Schwamm drüber, dieses Jahr erscheint noch ein neuer Roman von ihm - mal sehen, wie lange ich dann dafür brauche, diesen zu lesen!

Zusätzlich hörte ich, deutlich schneller, das englischsprachige Hörbuch zu Gillian Flynns Sharp Objects. Der Roman, der auf Deutsch Cry Baby heißt, ist mindestens genauso verstörend wie ihr bekanntestes Buch Gone Girl. Aber auch genauso gut.

Gesehen


Seit es in meinem Haushalt Sky gibt, verirre ich mich nur noch selten auf die anderen Kanäle und schaue dort höchstens die Nachrichten oder den Tatort. Das teuer bezahlte Luxusfernsehen muss ja genutzt werden, außerdem laufen im Senderpaket tatsächlich so viele gute Serien, dass man sowieso keine Zeit mehr für andere Sender hat.

Diesen Monat gibt es aber eine Ausnahme, ausgerechnet auf Sixx läuft nämlich die Serie iZombie. Zombies sind momentan zweifellos sehr modern, erst vor kurzem hat die enorm erfolgreiche Serie The Walking Dead ein Spin-Off bekommen, ebenso läuft irgendwo eine Art Nachahmung mit weniger Budget, Z Nation. Zombies überall also, aber nie schaffen es die geistlosen Gehirnfresser, ein annähernd attraktives Leben zu führen. Das ist den Vampiren vorbehalten, die in aktuellen Darstellungen fast immer reich, gutaussehend und erfolgreich sind (ganz zu schweigen von unsterblich). Zombies dagegen stöhnen, töten, stinken und werden enthauptet.

Bis jetzt, denn iZombies Hauptdarstellerin Liv schmeißt nach ihrer überraschenden Zombifizierung nicht die Flinte ins Korn, sondern wechselt als Assistenzärztin einfach in die Gerichtsmedizin, wo sie von nun an unkomplizierten Zugang zu Gehirnen hat. Deren Genuss beschert ihr Visionen aus Perspektive der Verbrechensopfer, weshalb sie bald beginnt, mit einem Polizisten zusammen zu arbeiten. In Krisensituationen bekommt sie sogar Superkräfte. Man sieht also: Auch als Zombie hat man Optionen.

Natürlich ist die gesamte Prämisse ein wenig trashig, aber die auf einem Comic basierende Serie der Veronica Mars-Macher bringt mich zum Lachen und erinnert in ihren besten Momenten an Buffy, und das kann ja nichts Schlechtes sein.




Gekauft


Es ist Herbst, also höchste Zeit, wieder mehr Tee zu trinken. Nachdem ich das Experiment Cuppabox nach recht kurzer Zeit wieder eingestellt habe, liegt die Teeauswahl und -beschaffung wieder in meinen eigenen Händen. Letzte Woche wurde der Teeschrank deshalb ein wenig aufgerüstet. Die "Marokkanische Minze" ist eine Mischung aus Grün- und Minzetee, wie sie im arabischen Raum beliebt ist (dort natürlich mit viel Zucker). Der "Sumatra Oolong Barisan" schmeckt angeblich ähnlich wie Milky Oolong, den Tee Gschwendner aktuell nicht vorrätig hat.

Was ich übrigens überraschend finde: Egal, in welchen Teeladen ich gehe, ich werde mit einer unglaublichen Sachkenntnis beraten. Teeverkäufer zu sein, erfordert sicher annähernd so viel Fachkenntnis und Lernarbeit wie die Taxiprüfung in London.

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